Melkmaschinen für Kühe und Ziegen

Melkmaschinen für Kühe und ZiegenMelkmaschinen. Ein Fluch oder ein Segen für die Landwirtschaft? Wie bei so viele technische Neuerrungen und Erfindungen, gibt es auch bei der Melkmaschine so manches Für und Wider. Auf der einen Seite die wirtschaftliche Produktionssteigerung und auf der anderen Seite der Wegfall einer langen traditionsreichen Bewirtschaftung eines landwirtschaftlichen Betriebes.

Ob die Anschaffung einer Melkmaschine für Sie von Vorteil sein kann und ob sich eine Investition für Sie lohnt, müssen Sie für sich selber entscheiden.

In dieser kleinen Übersicht führen wir Sie heran an die Materie „Melkmaschine“.

Und wir sollten nicht vergessen: Melkmaschinen gibt es nicht nur für Milchkühe. Auch Schafe und Ziegen können mit entsprechenden Maschinen gemolken werden.

Die Melkmaschine – eine Reise in die Geschichte

Seit mehr als 150 Jahren wird die Melkmaschine in der Landwirtschaft verwendet. Die ersten Apparate waren Alles andere als „euterfreundlich“. Mit permanenten  Unterdruck melkten diese Maschinen die Tiere. Die sensiblen Kuheuter wurden dadurch sehr belastet und auch geschädigt.

Der Schotte Alexander Shields entwickelte um 1895 eine Maschine, die  nicht permanent, sondern zyklisch die Euter entleerte. Ähnlich wie es ein Kälbchen machen würde. Diese Maschinen waren noch handbetrieben. Der Bauer trieb die Melkmaschine per Kurbel an. Schon diese „kurbelnde“ Methode war effektiver als das Melken per Hand. Alle 4 Zitzen konnten hier gleichzeitig entleert bzw. abgesaugt werden.

Es dauerte weitere 20 Jahre bis die ersten elektrischen Maschinen auf den Markt kamen.

Entwicklungsstufen von elektrischen Melkmaschinen

Bis zu 16 Kühe, in nur einer Stunde, kann ein einziger Melker mit einer Eimer-Melkanlage seine Tiere melken. Vor deren Einsatz war die Zahl der Tiere auf 7-8 begrenzt. Diese Anlage ist einer der ältesten und auch einfachsten ihres Typs. Die Milch wird vom Euter direkt in einem nebenstehenden Eimer abgepumpt, der dann manuell zum großen Milchtank transportiert werden muss. Trotz der Unterstützung durch diese Variante, ist der Arbeitsaufwand für den Menschen immer noch erheblich und auch der hygienische Aspekt auf die Milch bezogen, ist immer noch ein wenig fraglich. Diese  Methode ist trotz Allem heute noch in vielen kleinen Betrieben vorhanden und wird weiterhin genutzt.

Eine Weiterentwicklung der Eimer-Melkanlage kam durch die Rohr-Melkanlage.

Über Rohrleitungen wird die Milch direkt nach dem Abpumpen nicht in einen Eimer, sondern direkt in einem großen Milchtank gesammelt. Da durch diese Technik das permanente Leeren des kleinen Eimers entfällt, liegt hier die eine Melksteigerung um weitere 4 bis 6 Kühen vor. Im Durchschnitt werden mit einer Rohr-Melkanlage 20 bis 22 Kühe pro Stunde gemolken. Auch die hygienischen Bedingungen sind durch diese Melkanlage gestiegen. Die entnommene Milch kommt nicht mehr der „Umgebung“ in Berührung, sondert landet direkt im Tank.

In den beiden oben genannten Varianten der Melkmaschine muss der Bauer oder Melker sich zum Tier begeben, um die sogenannten Zitzen- bzw. Melkbecher am Euter der Tiere anzubringen.

Bei dem weiter entwickelten Melkstand geht der Mensch nicht zum Tier, sondern das Tier kommt zum Menschen. Aufgrund ihrer „inneren Uhr“ wissen die Tiere wann es Zeit zum Melken ist. Erfahrene Milchkühe begeben sich dann selber zum Melkstand und stellen sich zum Melken bereit. Jüngere Tiere müssen noch manuell zum Melkstand geleitet werden.

Am Melkstand wartet schon ein Melker, um den Tieren die Zitzenbecher anzulegen.

Bei einer vollen Technisierung des Melkvorganges ist ein menschliches Anlegen der Melkbecher nicht mehr nötig. Im sogenannten Melkroboter, werden die Milchkühe, die sich zum Melkstand begeben, direkt so positioniert, dass das Melkgeschirr automatisch am Euter angelegt werden kann. Ein Roboter erkennt per Laser, Ultraschall und optischen Sensoren die Position des Euters und kann das Melkgeschirr anlegen.

Melken per Hand – Eine Kunst für sich, die gelernt sein will

So einfach wie es aussieht ist das Melken einer Kuh per Hand nicht. Und es gehört auch schon ein bisschen Mut und Vertrauen zu seinem Tier dazu, sich auf „Tuchfühlung“ zu begeben. Vor Allem bei jüngeren Tieren, die den Prozess des Melkens noch nicht verinnerlicht haben, kann es durchaus heikel werden, wenn die Tiere unruhig werden und um sich treten.

Bevor man mit dem Melken per Hand beginnt, müssen die Zitzen gereinigt werden. Dann werden sie mit Melkfett, eine pflegenden Creme, eingecremt und leicht massiert. Um den Kühen keine Schmerzen zu bereiten, muss der Melkvorgang zügig von statten gehen.

Hierbei wird mit Zeigefinger und Daumen ein Ring um die Zitze gebildet. Die restlichen Finger umfassen dabei leicht die restliche Zitzenlänge. Nun werden Daumen und Zeigefinger leicht zusammen gedrückt und die Milch wird, unter zu Hilfenahme der restlichen Finger, nach unten gedrückt. Um ein Rücklauf der Milch in die Zitzen zu verhindern, darf der Druck an den Zitzenwurzeln nicht verringert werden. In der Regel dauert ein Melkvorgang per Hand ca. 6 Minuten.

Eine weitere Herausforderung ist das Melken per Hand auf der Weide. Hier werden die Tiere nicht durch die Stallungen begrenzt und haben einen größeren Bewegungsradius. Man benötigt man eine weitere Person, die das Tier ein wenig fixieren kann und auch gegebenenfalls den wedelten Kuhschwanz unter Kontrolle hält.  So ein Schlag mit dem Schwanz ins Gesicht des Melkers ist alles andere als angenehm.

Vorteile und Nachteile des Melkens mit einer Melkmaschine

Vorteile

  • Höhere Effektivität beim Melken
  • Körperliche Entlastung von Bauern und Personal
  • Reduzierung von Personal
  • Benutzerfreundlichkeit von Melkmaschinen
  • Bessere Einhaltung von Hygienestandards
  • Gute Melkmaschinen erkennen die Euterbeschaffenheit und fördern somit das Tierwohl

Nachteile

  • Eventuell hohe Anschaffungskosten
  • Gefahr der falschen Wahl der Melkmaschine aufgrund ihrer Ausstattung
  • Wegfall von Arbeitsplätzen

Bekannte Hersteller von Melkmaschinen

  • De Laval
  • GEA
  • Lely
  • Big Dutchman
  • Lemmer-Fulllwood
  • Kraiburg

Wo Sie Ihre Melkmaschine und das benötigte Zubehör kaufen können

Bei der Erstanschaffung einer Melkmaschine sind ein persönlicher Besuch und eine fachkundige Beratung im Fachhandel eigentlich unumgänglich. Es geht nicht nur um eine hochpreisige Investition, es geht auch um das Wohlbefinden und die Gesundheit Ihrer Tiere. Das geschulte Personal wird Ihnen bei der Auswahl der für Sie perfekten Melkmaschine mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Entsprechende Großhändler und Fachhandlungen finden Sie sicherlich in Ihrer näheren Umgebung.

Landwirtschaftsmessen können Sie ebenso bei der richtigen Wahl zu Rate ziehen.

Wenn Sie bereits Erfahrung haben, wissen was Sie wollen und was Ihre Tiere benötigen, können Sie sich auch in den zahlreichen Online-Shops umsehen. Eine Vielzahl von Produkten werden Ihnen dort vorgestellt und auch an Zubehör oder Ersatzteilen mangelt es dort nicht.

Vergleich verschiedener Hersteller von Melkmaschinen

Die Melkmaschine von VEVOR ist aus Edelstahl, hat ein Fassungsvermögen von 25 Liter. Diese transportable Vakuumpumpe kann pro Stunde ca. 10 bis 12 Tiere melken und ist für Kühe und Ziegen geeignet. Diese Melkmaschine verspricht eine einfache Bedienung sowie eine einfache Wartung. Ihre Verwendung findet sie in kleinen Betrieben oder auch Haushalten.

Die tragbare, elektrische Melkmaschine von Rockyin hat ein Fassungsvermögen von kleinen 2 Litern. Der Auffangbehälter ist eine druckfeste Flasche. Zum Zubehör gehört hier eine Reinigungsbürste zur Säuberung der Schlauchanschlüsse. Mit ihren beiden Pumpen kann sie bei Ziegen aber auch bei Kühen zum Einsatz kommen.

Ebenfalls für Kühe und Ziegen ist die elektrische Melkmaschine von IPZDJ geeignet. Der Auffangbehälter besteht aus rostfreiem Edelstahl und kann 5 Liter Milch aufnehmen. Der Hersteller weist hier auf ein sanftes Melken hin, da die Maschine dem Tier das Gefühl einer „Handmelkung“ vermittelt.

Wenn Sie nun der Meinung sind, dass eine Melkmaschine eine hilfreiche Unterstützung in Ihrem, vielleicht auch kleinen, landwirtschaftlichen Betrieb sein kann,dann erleichtern Sie sich die Arbeit und gewinnen Sie ein bisschen mehr Freizeit für sich und Ihre Lieben.

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